Geschichte

Na, soo viel Geschichte haben wir noch gar nicht… schließlich sind wir eine so genannte „Gemeindeneugründung“.

Alles fing damit an, dass Dieter und Rosi Roßmann, ein Pastorenehepaar aus Bremen, auf Schwedt aufmerksam geworden sind. Ihnen wurde klar: „In Schwedt gibt es so wenige Christen, dass viele Menschen noch nie richtig die beste Botschaft der Welt gehört haben. Gott möchte, dass wir den Menschen in Schwedt von Gott erzählen und dort eine christliche Gemeinde gründen.


Diejenigen, die Gott bisher nicht kennen, sollen die Chance bekommen, ihn kennenzulernen.“ Da es nicht mehr allzu viele Jahre bis zu Rente und dem wohlverdienten Ruhestand waren, war ihnen von Anfang an klar: Wir können in Schwedt nur etwas beginnen, anschieben – aber dann müssen wir es bald in andere Hände übergeben.

Und so machten sie sich 1999 auf den Weg nach Schwedt. Zunächst immer nur für ein verlängertes Wochenende im Monat, denn gleichzeitig leiteten sei weiterhin eine christliche Gemeinde in Bassum (bei Bremen). Als die Schwedter Gemeinde langsam größer wurde, gaben sie in Bassum mehr und mehr Aufgaben an andere ab, um mehr Zeit in Schwedt verbringen zu können. Schließlich waren sie jeweils zwei Wochen in Schwedt und 2 Wochen in Bremen bzw. Bassum.

So brachten sie große Opfer, denn dies bedeutete zwei komplette Haushalte zu führen, alle zwei Wochen eine fünfstündige Autofahrt auf sich zu nehmen und sich dann wieder auf die Menschen und Probleme vor Ort einzustellen. Die Menschen in Schwedt spürten diese Liebe, mit denen Roßmanns ihnen begegneten, und wie sie ihnen mit Rat und Tat beiseite standen. Viele Kontakte ergaben sich und wurden gepflegt, erste Gottesdienste wurden im Berlischky-Pavillon gefeiert.

Es entstand eine kleine Gruppe, die sich ab 2004 einen kleinen eigenen Gemeinderaum in der Berliner Str. 19 mietete. Hier fanden nun Gottesdienste, Bibelstunden, Spielabende und für kurze Zeit auch ein Jugendtreff statt. Im Sommer 2004 wurde in einem See bei Schwedt das erste Mal getauft, im Juli 2005 ließen sich erneut drei Personen, die einige Zeit vorher Christen geworden waren, taufen. Schon recht früh begannen Roßmanns, nach Nachfolgern zu suchen, die ihre Aufgabe übernehmen sollten.

Sie fanden Stefan und Susanne Bornschlegl. Stefan war zu diesem Zeitpunkt Pastor der Stadtmission Neunkirchen im Saarland, doch für Bornschlegls war schon lange klar, dass ihr Weg in den Osten Deutschlands führen sollte.

Am 28. August 2005 wurde im Schwedter Berlischky-Pavillion die „Stabübergabe“ gefeiert. Über 100 Personen kamen, um Dieter und Rosi Roßmann zu verabschieden und Stefan und Susanne Bornschlegl zu begrüßen. Mehrere Stunden lang wurde Rückblick gehalten, erzählt, gelacht, gefeiert und Gott gedankt für das, was seit 1999 entstanden war.

Seit September 2005 werden die Gottesdienste wöchentlich gefeiert. Auf einer „Mitarbeiterfreizeit“ wurde über die Wünsche, Träume, Werte und Visionen gesprochen und manches festgelegt (unsere Werte). Daran orientieren wir uns.


Wir wollen ganz bewusst nicht nur „unser Ding“ machen und wünschen uns, dass wir von einem bewährten christlichen Verband unterstützt und notfalls auch korrigiert werden. Darum haben wir uns dem „Chrischona Gemeinschaftswerk (CGW)“ angeschlossen – und gehören damit zu einem evangelischen Gemeindeverband mit 65 Gemeinden in Deutschland (Infos unter www.chrischona.de).

2016 erfolgte die Umbenennung von „Freie Christengemeinde Schwedt“ zu „Evangelische Christusgemeinde Schwedt – zugehörig zum Chrischona Gemeinschaftswerk„. Dadurch soll deutlicher werden, dass wir nicht „freischwebend“ sind, sondern uns als evangelisch verstehen, obwohl wir nicht direkt den Strukturen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) unterstehen.

Nachdem unsere bisherigen Räume zu klein geworden sind, haben wir im Juni 2006 größere und schönere Räume bezogen – in der Rosa-Luxemburgstr. 42d im 1. OG – sowie nach und noch weitere Räume zugemietet, bis wir schließlich über 600 qm angemietet hatten. Ein Winterspielplatz für Kleinkinder entstand und wurde samstags von November bis Februar geöffnet.

Schon vor der sogenannten Flüchtlingskrise haben wir einzelne Sprachkurse und internationale Feste angeboten. Ab 2015 kamen zeitweise englischsprachige Gottesdienste hinzu. Überhaupt wurde die Flüchtlingshilfe massiv ausgebaut – besonders zu nennen ist die OffenSpielBar, die in Kooperation mit der Schutzhütte Schwedt in unseren Räumen stattfand. Jeden Nachmittag von Montag bis Freitag waren alle unsere Räume geöffnet für Begegnung, Spiel, Beratung, Gespräche, Deutschkurse, Hausaufgabenhilfe, gemeinsame Feste und vieles mehr. Zeitweise kamen ca. 70 Personen pro Tag in die OffenSpielBar, darunter auch viele ehrenamtliche Flüchtlingshelfer sowie deutsche Jugendliche. Bis 2018 veränderte sich die Flüchtlingssituation wieder, und da wir nicht über die finanziellen Mittel verfügten, eine Personalstelle für die OffenSpielBar zu schaffen, mussten wir diese im Juni 2018 schließen. Wir bringen uns aber weiterhin sehr aktiv in der Flüchtlingsarbeit ein.

Ein Kennzeichen der Christusgemeinde ist das versöhnte Miteinander von Personen aus vielen unterschiedlichen Nationen und kulturellen Hintergründen. Die deutsche Kultur und Sprache bildet die Basis, auf der sich Menschen aus anderen Kulturen und Sprachen einbringen – wir nennen das „mono-multikulturell“ 🙂

So wird in unseren Gottesdiensten Übersetzung (per Kopfhörer) angeboten, und die Mitglieder der Gemeinde stammen neben Deutschland unter anderem aus Polen, Kolumbien, Dominikanische Republik, Iran, Afghanistan, Nigeria, Kenia und Russland. Wir feiern dies als lebendiges Beispiel für die Kraft der Versöhnung, die im christlichen Glauben steckt.


Seit August 2019 finden unsere Veranstaltungen im MehrGenerationenHaus, Bahnhofstr. 11b, statt. Unser altes Gebäude wird abgerissen. Wir freuen uns an dem neuen, modernen Gebäude, dass wir gemeinsam mit anderen nutzen.

Zur Zeit besuchen im Schnitt ca. 30 Erwachsene und 10 Kinder unsere Gottesdienste. Darüber hinaus bieten wir Hauskreise, Glaubenskurse, Sonntags-Brunch, Frauenfrühstück, Freizeiten, Seelsorge und Lebensberatung, Kinderveranstaltungen, Flüchtlingshilfe und einiges mehr an.

Seit 2008 haben wir auch Veranstaltungen in Angermünde: zu nennen ist in erster Linie ein übergemeindlicher monatlicher „Kaffee-Gottesdienst“ (meist 2. Sonntag im Monat, 15 Uhr) und ein übergemeindlicher Hauskreis.